Seit Ausbruch der Krise haben sich an den globalen Börsen Buchwerte von mehr als zehn Billionen Euro in Luft aufgelöst. Kapital wird aus allem abgezogen. Mächtige Geldströme haben sich in Bewegung gesetzt. Längst hatte eine Flucht aus Aktien eingesetzt, während die Märkte für sichere Vermögenswerte markante Zuflüsse verbuchen. Der Goldpreis steigt und auch die anderen Edelmetalle sind nun sichere Zufluchtsstätten für die Anleger.

Das erinnert an die Finanzkrise von 2008/2009. Der Deutsche Aktienindex (DAX) hat seit seinem Jahreshoch am 19. Februar mehr als 16 Prozent an Wert verloren. Extrem waren die Verluste bei der Deutschen Bank, die innerhalb von etwas mehr als zwei Wochen ein Drittel ihres Werts einbüßte.

Noch dramatischer gestaltet es sich in den USA. Die Vereinigten Staaten sind nicht nur die führende Ökonomie, sie verfügen auch über den mit Abstand größten Kapitalmarkt. Daher haben andere Länder häufig keine Wahl, als den Entwicklungen in Washington und New York zu folgen. Während in der Euro-Zone bereits seit Jahren Negativzinsen vorherrschen, galt Amerika bisher als Refugium der positiven Renditen. Die dynamische und innovative US-Wirtschaft schien zu verhindern, dass die Amerikaner das Negativzins-Schicksal der Europäer erleiden.

Für die wirtschaftliche Stärke stand auch die Zinspolitik der amerikanischen Notenbank “Federal Reserve” (FED). Aber seit dieser Woche ist auch die Federal Reserve eingeknickt. In einer Notsitzung kappten die Währungshüter in Washington die Sätze gleich um einen halben Prozentpunkt, auf die Spanne von ein bis 1,25 Prozent.

Die Geldhäuser leiden nicht nur unter den niedrigen Zinsen oder etwaigen niedrigeren Handelsaktivitäten durch die Corona-Epidemie. Die Weltkonjunktur ist in Schockstarre und die angst geht um das viele ökonomisch schwache Unternehmen das nicht überleben. Wir erleben nun ein worst case szenario das zu einer weltweiten Wirtschaftskrise führen kann.

Die Notenbanken haben durch Ihre Zinspolitik nicht genug Spielraum diese Krise wirksam zu bekämpfen. Wenn der Preis des Geldes nicht mehr fallen kann, bleibt nichts anderes übrig, als mehr Geld zu drucken. Die Märkte hätten recht, wenn sie ein Politikversagen einpreisen und Renditen und Inflationserwartungen kollabieren. Frisches Notenbank-Geld erhöht zwar kurzfristig die Liquidität an den Märkten. Diese Art von Liquidität wird die Börsen jedoch nicht retten

Eine hochriskante Entwicklung ist eingetreten und es wird spannend sein zu beobachten, wie die Regierungen und Geldhäuser der Welt in diesem Szenario agieren werden.

Carsten Jahn

5 Gedanken zu „Die neue Finanzkrise“
  1. Jaaah, da könnte was dran sein, aber in jedem Übel gibt es auch etwas Gutes. Die aufgebaute Finanzblase dürfte einen „fetten Arschtritt“ kassiert haben. Ich frage mich nur wessen Kohle dort verbrannt wurde. Bestimmt das Geld von „Otto & Ottila Normalverbraucher“.

  2. Geht natürlich auch ernst. Dr. Markus Krall hat seine Prognosen revidiert. Der Crash wird kurzfristig kommen. Laut Nuoviso (Röper) sind in diesem Monat 6 Milliarden an Aktienwerten verloren gegangen und der Sturz des Dow Jones ist der größte seit 130 Jahren………

  3. Guten Morgen Carsten.
    Tja, was Du da schreibst ist seit längerem ein Thema, das weist Du. Wer so mit Geld umgeht, wie es unsere “Regierung” tut, bekommt eines Tages die Rechnung. Oder ist es sogar gewollt????? Wir können nur abwarten und schauen was passiert.
    Ich hab gestern zum Beispiel eine Mail. bekommen, das morgen am Montag alle Mitarbeiter der EZB Beurlaubt sind. Stimmt es??? Stimmt es nicht??? Ich weiß es nicht.
    Ich wünsch Dir nen schönen Sonntag.

    LG.Torsten P.

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